Das Poster
Das heiße Gas der Sonne ist weitestgehend ionisiert, also elektrisch
leitfähig. Man nennt es Plasma.
Wird Plasma aus der Photosphäre herausgeschleudert, wandert es
entlang der Magnetfeldlinien der Sonne und kann wieder zur
Photosphäre zurückfallen.
Quelle: Astronomical Institute of the Slovak Academy of Sciences
Die Sonne hat, wie die Erde, ein Magnetfeld.
Die Magnetfeldlinien verlaufen zwischen Nord und Südpol.
Quelle: ESA, C.Carreau
Ein paar Details …
Die Sonne gibt ständig Teilchen ab, vorwiegend ionisierter Wasserstoff (Plasma). Dieser treibt als Sonnenwind durch das Sonnensystem.
Dabei kommt es immer wieder vor, dass größere Mengen Plasma aus der Sonne herausgeschleudert werden und sich entlang der Magnetfeldlinien bewegen.
Diese Sonnenfackeln (Protuperanzen) sind insbesondere in den Bereichen der Magnetfeldanomalien (Sonnenflecken) zu finden.
Vor dem hellen Hintergrund der Photosphäre sind sie jedoch selten zu erkennen.
Daher beobachtet man diese Fackeln am Rand der Sonnenscheibe vor dem dunklen Hintergrund des Weltraums.
Ohne zusätzliche Kontrastverbesserung ist jedoch auch dies kaum möglich.
Eine solche Kontrastverbesserung erhält man im Fall einer totalen Sonnenfinsternis.
Für einen kurzen Zeitraum deckt der Mond die Sonnenscheibe ab und man kann an den Rändern die Fackeln beobachten.
Die Aufnahme stammt von der totalen Sonnenfinsternis am 2. Juli 2019, die man über dem ESO-Observatorium La Silla in Chile beobachten konnte. Links unten, entsprechend des Uhrzeigers auf “7 Uhr”, sind größere rötlich eingefärbte Protuberanzen zu erkennen.
Quelle: ESO/P. Horálek auf www.eso.org
Möchte man nicht auf eine Sonnenfinsternis warten, kann man dies durch eine spezielle Blende im Teleskop erreichen.
Dieser Aufbau wurde 1930 durch Bernard Lyot entwickelt zur Beobachtung der über der Chromosphäre liegenden Sonnenkorona.
Bernard Lyot hatte damals mehrere beeindruckende Dokumentarkurzfilme der Sonnenoberfläche produziert, die das Pariser Observatorium auf Youtube zur Ansicht anbietet. Einfach auf Youtube nach “Bernard Lyot” suchen!
Heute verwendet man spezielle Bandpassfilter, die eine Spektrallinie (Farbe) eng begrenzt passieren lassen, während der Rest des Lichtes herausgefiltert wird.
Die meist verwendeten Filter für die Wasserstoffemissionslinie H-Alpha haben eine Durchlassbandbreite von kleiner 0.07nm.
Es handelt sich dabei aber nicht um einen vor dem Objektiv angebrachten, einfachen Rotfilter!